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Hundesport- VPG - Unterordnung

 

Erziehung und Ausbildung

Miteinander statt gegeneinander

Ein Leben mit einem gut erzogenen Belgier ist sehr angenehm, da man ihn überall mithin nehmen und ihn unbesorgt auch ohne Leine laufen lassen kann (wo es erlaubt ist). Außerdem muss man sich nicht ständig für seinen Hund entschuldigen, weil er sich nicht benimmt. Nichts ist peinlicher, als wenn ein Hundebesitzer hinter seinem Hund herläuft und ruft „Der will nur spielen!“ oder „ Der tut nix!“. Dieser Hundebesitzer hat den Sprung zum Hundeführer nicht geschafft. Ein Hund darf eben nicht immer nur Hund sein. Dabei genügt es allerdings nicht, auf dem Hundeplatz eine perfekte Prüfung abzulegen, wenn man sich nicht auch im „richtigen" Leben durchsetzen kann. Die wahre Erziehung geschieht nicht auf dem Hundeplatz sondern in der rauen Wirklichkeit des Alltags.

Hund sein wird in unserer hochtechnisierten und schnelllebigen Zeit immer schwieriger. Doch durch den positiven Eindruck, den man mit einem gut erzogenen Belgier erweckt, kann man zu einem besseren Verhältnis zwischen Hundehaltern und dem oft hundefeindlichen Rest der Welt beitragen. Gerade in der heutigen Gesellschaft ist es besonders wichtig, seinem Hund gute Manieren beizubringen. Ein mit Liebe, Konsequenz und Einfühlungsvermögen erzogener und ausgebildeter Hund sichert ein konfliktfreies Zusammenleben zwischen Mensch und Hund in unserer immer enger werdenden Umwelt. Und auch unser Belgier gewinnt dabei, denn ein gehorsamer Hund kann viel mehr Freiheiten genießen. Ein gut erzogener Belgier ist ein fröhlicher Hund und es macht Spaß mit ihm gemeinsam durchs Leben zu gehen. Um dies zu erlangen, braucht er eine Aufgabe, die wir ihm mit einer Ausbildung geben können.

Gott sei Dank hat es in der Hundeerziehung und in der Ausbildung in letzter Zeit einige Veränderungen gegeben (zum Wohle unserer Hunde). Die hundeverachtenden Methoden von früher werden mit der Zeit weniger gehandhabt wie noch vor 10 Jahren. Jedoch sind noch immer auf vielen Hundeplätzen diese Veränderungen nicht richtig angekommen. Dort gibt es immer noch die so genannten Hardliner, die weiter nach alter Väter Sitte mit „Hau-Ruckmethoden" ausbilden. Jedoch auch das Gegenteil wird häufig gesehen, nämlich Hundebesitzer die ihre Hunde viel zu viele Freiräume gestatten. Der Hund bekommt jede Menge Freiheiten und kann deshalb machen was er will. Meiner Ansicht nach sollte die „Wahrheit" irgendwo in der Mitte liegen.

Gute Hundeplätze sind selten und die Ausbildungsmethoden sind oftmals so veraltet, dass es fast wie ein Hauptgewinn ist, einen Platz und einen Ausbilder zu finden, der einem zusagt.

Unsere feinfühligen Belgier spüren sofort, wenn Ärger in der Luft liegt. Schaffen Sie also für Ihren Hund eine freundliche Atmosphäre, indem Sie ihm eine Umgebung bieten, wo er mit ihnen vernünftig und konzentriert arbeiten kann. Bilden Sie Ihren Partner mit viel Liebe, Konsequenz und Einfühlungsvermögen aus, auch wenn sie von manch „Alten“ Hundeausbildern als „Warmduscher“ tituliert werden. Denn zeigt Ihr Partner später einmal bei der Unterordnung einen „lachenden“ Gesichtsausdruck, sind Sie auf dem richtigen Weg.


Aragon mit „lachenden“
Gesichtsausdruck
bei der Freifolge.

 

 

Versuchen Sie möglichst einen Ausbilder zu finden, der zu Ihnen und vor allem zu Ihrem Hund passt. Nehmen Sie auch nicht alles kritiklos hin, auch wenn man das schon immer so in der „Guten Alten Zeit“ gemacht hat. Wenn man Ihnen einreden will, dass man unbedingt Druck und Zwang auf Ihren Belgier ausüben müsste, damit er das macht, was wir von ihm verlangen, so ist das nicht nur fachlich falsch sondern auch verachtend gegenüber unserem Partner. Schauen Sie sich Ihren Ausbilder und wie er mit seinem eigenen Hund umgeht genau an und beurteilen Sie danach seine Ausbildungsmethode. Und kommt dann noch der Kommentar:   „…bist du nicht willig, so brauche ich Gewalt! …“

Forget it!

Dann wird meist an der Leine gerissen, in der absurden Annahme, diese entspreche der natürlichen Bestrafungsart, die im Hunderudel angeblich über das Schütteln am Nackenfell erfolgt. Aber diese Ansicht ist längst hinfällig. Und wenn auch dies nicht fruchtet wird noch ein Stachelhalsband empfohlen, das die Zähne der Mutter repräsentieren soll. Ich finde Stachelhalsbänder sind einer der gröbsten Methoden der Erziehung, Halsverletzungen gehören dadurch schon zur Tagesordnung. Stachelhalsbänder verursachen nicht nur bei unerwünschten Verhalten des Hundes schmerzen, sondern selbst dann noch, wenn der Hund sich wunschgemäß verhält. Nicht der Hund, sondern der Mensch benötigt den Stachler, weil dieser nicht in der Lage ist, seinen Hund richtig zu erziehen und zu führen. Wenn der Hund dann Aggression zeigt, braucht man sich darüber nicht zu wundern. Von den so genannten „Elektrostimulationsgeräten“(Tele) möchte ich hier gar nicht erst reden. Theorie und Praxis klaffen gerade hier weit auseinander, denn um so ein Gerät richtig bedienen zu können, benötigt man sehr viel Erfahrung und Geschick. Und wer hat das schon? Darum gehören meines Erachtens Teletakt, Stachler, Würger und ähnliche Geräte in die Museen für mittelalterliche Foltergeräte verbannt. Dazu kann ich nur noch bemerken: Köpfchen statt Knöpfchen.

Auf vielen Hundeplätzen bekommt man immer wieder gesagt, es müsse so sein, damit der Hund etwas lernt. Ganz sicherlich lernt er etwas dabei, nämlich bestimmte Verhaltensweisen auszuführen aus Angst und Schmerz. Denn er hat gelernt, dass sein Partner manchmal unberechenbar und ohne plausiblen Grund grob ist, was zum Vertrauensbruch zu seinem Menschen führt. Diese groben Erziehungsmethoden führen in einen Teufelskreis. Sie erzeugen Konfliktverhalten, denn unser Partner Hund versteht den Ablauf nicht, erinnert sich jedoch an die Strafe und gehorcht nicht oder nur zögernd. Unsere Hunde zeigen vor allem Ihre Gefühle über die Körpersprache und man kann z.B. sehr oft erkennen wie sie bei der Unterordnung weit von einer freudigen Vorführung entfernt sind. Viele Hundeführer sind auch bemüht auf Konditionierung von „Scheinfreude“ (der Hund schaut zwar zu seinem Herrn auf, der Hund wedelt vielleicht mit der Rute, aber die anderen Körpersignale deuten auf Stress hin). Doch Vertrauen zu seinem angeblichen zweibeinigen „Partner“ drückt dieses Bild nicht aus. Der Hund lernt so sicherlich die wirkliche Teamarbeit mit seinem Herrchen oder Frauchen nicht.

Die Ausbildung läuft auf vielen Hundeplätzen meist so ab. Junghunden wird das gewünschte Verhalten noch mit positiver Verstärkung gelehrt, doch recht bald werden Strafen und negative Verstärkungen eingesetzt, um erwünschtes Verhalten „abzusichern“. Jeder, der in Sachen Hundeausbildung aktiv ist, hat folgenden Satz bestimmt schon mal gehört. „Positive Bestärkung ist alles gut und recht,   aber, wenn der Hund eine Aufgabe hundertprozentig sicher ausführen soll, dann muss man absichern.“ Absichern bedeutet dann bei diesen Leuten, dem Hund klar zu machen, dass das richtige Verhalten zwar belohnt wird, aber es unangenehme, schmerzhafte Konsequenzen haben wird, wenn er es nicht richtig ausführt. Nur dies, so die weit verbreitete Meinung, führe zum Erfolg. Ich bin nicht der Meinung, denn wenn ein Hund negative Emotionen mit einer Aufgabe verbindet, versucht er sie zu meiden. Davon laufen kann er uns nicht, denn daran wird er ja von uns gehindert, also wird er versuchen, wenigstens mental aus der unangenehmen Situation zu fliehen, indem er sich leicht ablenken lässt, ja geradezu die Ablenkung sucht. Bei fehlender Konzentration des Hundes kommt dann wieder der Genickruck zum Einsatz. Und immer noch lässt man Hunde mit Stachler in eine 20 m Leine rennen oder drückt auf´s Knöpfchen, wenn sie z.B. bei der Vorausübung auf Kommando „Platz“ nicht klappmesserartig zusammenfallen; genauso werden Hunde in der Ausbildung per Leine oder Hand so herumgeschleudert, dass sie „wie ein Flugobjekt" schnell in die richtige Position kommen - der Hund ist doch selber schuld, soll er halt besser aufpassen oder sich mehr beeilen, heißt es dann. Aber was ist, wenn ein solcher Hund auf einer Prüfung die Erfahrung macht, dass unter diesen Umständen keine Strafe folgt? Dann wird die Prüfungssituation für ihn zum Rettungsanker. Und viele der so genannten „GUTEN“ Hundeführer können einpacken. Ich habe es schon öfters auf größeren Veranstaltungen miterleben können, wenn z.B. unter anderen der Hund den Schutzarm nach dem Kommando „Aus“ nicht mehr ablässt, nur weil keine Bestrafung durch das Telegerät kommt. Herzlichen Glückwunsch zur gelungenen hundertprozentigen Absicherung!

Gewalt beginnt dort, wo Wissen aufhört und Verzweiflung ihren Anfang nimmt!

Selbst wenn ein Sporthund, der nicht mit abneigenden Mitteln abgesichert wurde, wirklich nicht ganz hundertprozentig zuverlässig wäre - was macht das schon? Man bekommt in der Prüfung vielleicht ein paar Punkte weniger, aber man rettet dafür die Seele seines Hundes und selbst kann man beruhigt einschlafen und am nächsten Morgen getrost in den Spiegel schauen.

Bedenken Sie:  Angst frisst die Hundeseele auf!

Rein formelle Übungen, die nur im Wettkampf „Sinn" machen, können keine Rechtfertigung für abneigende Methoden sein, denn das wäre für mich der moralische Ruin. Gehorsam ist gut und wichtig, aber man hüte sich vor all zuviel Ehrgeiz. Für manche Leistungsnotoriker scheint der Sinn und Zweck des Hundehalterdaseins einzig und allein der Kampf um Punkte und Pokale zu sein. Doch in der Hundeausbildung sollte der Hund im Mittelpunkt stehen und nicht die Selbstprofilierung des Hundeführers. Auch wenn der Mensch den Pokal bekommt - die Arbeit macht der Hund.

Teamwork heißt das Zauberwort!

Man kann einen Hund mit Druck ausbilden, man kann ihn aber auch dazu bringen, aus freien Stücken mitzuarbeiten. Jedoch müssen dann die ihm gestellten Aufgaben einen Sinn machen, so dass er sie freiwillig und ohne Zwang erfüllt und mit Freude für seinen Hundeführer arbeitet. So entsteht mit der Zeit eine Partnerschaft durch gegenseitiges Vertrauen. Da wir die Leitfigur, das Vorbild, des Belgiers sind, wird er unser Verhalten nachahmen und unsere Stimmungen werden sich auf ihn übertragen. Gerade weil Hunde unsere menschliche Wortsprache nicht verstehen, werden sie hauptsächlich auf unsere Körpersprache achten. Aber sie beobachten uns nicht nur, um herauszufinden was „gut oder nicht gut" ist, sie ahmen uns nach. Verhalten löst Verhalten aus: Gewalt erzeugt Gegengewalt, Hektik erzeugt Hektik, Ungeduld erzeugt Ungeduld, Ruhe erzeugt Ruhe, Motivation und Freude lösen Motivation und Freude aus.

Lernen muss Freude bereiten!

Lernen sollte mit Erfüllung verbunden sein, sonst verlieren sowohl Mensch als auch Hund die Motivation. Also muss das Lernen mit dem Belgier immer mit Spiel und jeder Menge Spaß verbunden werden. Der Weg ist das Ziel und nicht nur die bestandene Prüfung. Nur wer auf diesem Weg nicht nur an seinem Hund, sondern vor allem auch an sich selbst arbeitet, kommt weiter.

Erziehung ist die Pflicht, Ausbildung die Kür. Damit wir die bestmögliche Voraussetzung für die Hundeerziehung schaffen, sollte man schon im Welpenalter mit dieser beginnen. Das spielerische Lernen sollte ein Hund möglichst früh erlernen, damit er zu einem führigen und aufmerksamen Hund heranwächst. Beginnt man zu spät mit der Grunderziehung, wird man um einen gewissen Druck in der Erziehung / Ausbildung nicht mehr herumkommen. Erziehung ist das Festlegen von Regeln im täglichen Umfeld. Der Hund darf bestimmte Dinge nicht, also werden ihm klare Regeln vorgesetzt. Das heißt, die gegebenen Befehle müssen befolgt werden. In der Erziehung sollte man weiche Kommandos verwenden, wie „leg dich", „setz dich“ und in der Ausbildung absolute Hörzeichen wie „Platz" und „Sitz“. Ausbildung baut auf Erziehung auf, denn die Grenzen sind hierbei fließend.

Der Belgier ist ein Gebrauchshund, der Arbeit und Aufgaben braucht!

Deshalb sollte es Pflicht sein, mit ihm auf einen vernünftigen Hundeplatz zu gehen, wo er gefordert und gefördert wird. In der Einzelarbeit auf einem Hundeplatz blühen viele Belgier regelrecht auf. Durch die Arbeit dort wachsen Mensch und Hund zu einem echten Team zusammen. Egal ob bei Agility Dog Dancing, Frisbee, Flyball usw. oder bei der Ausbildung zum Schutz-, Rettungs- oder Fährtenhund überall wird der Belgier seine ausgeprägte Arbeitsfreude und Intelligenz einsetzen und die ihm als Gebrauchshund gegebenen Anlagen nutzen.

         

Egal ob Sie mit ihrem Belgier Agility oder Schutzdienst betreiben, oder ihm einfach nur Tricks beibringen, er wird es Ihnen auf alle Fälle mit viel Engagement und Freude danken.

Der Belgier reagiert sehr gut auf eine spielerische Ausbildung, dabei werden die Übungen in das Spiel eingebaut und nicht das Spiel in die Übungen oder als Belohnung nach der Übung. Der Belgier braucht einen Partner, der sich ständig und überall interessante Sachen ausdenkt und die Aufgaben abwechslungsreich gestaltet. Das verlangt viel Geduld und vor allem jede Menge Kreativität. Bringt man diese jedoch auf, so kann man mit einem Belgier „ALLES" erreichen.

Wenn der Hund nicht zu gehorchen scheint, sollten wir uns erst einmal fragen, ob er die gestellte Aufgabe überhaupt verstanden hat. Vielleicht testet er ja nur aus, was wir genau mit unserem Hörzeichen meinen? Am besten ignoriert man seinen „Fehler" erst einmal, gibt ein Falsch-Signal wie z.B. „falsch" „nein“ oder „no“ und löst die Position ohne Blickkontakt auf. Dann startet man einen erneuten, leicht veränderten Versuch und bestätigt, wenn er es richtig ausführt, mit Lob, Leckerli oder Spiel. Ich zerlege jede Aufgabe in kleine und kleinste Unteraufgaben und helfe Aragon mit Körpersprache es richtig zu machen. Denn, wenn die Übung dann richtig abgeschlossen ist, geht nicht nur Aragon als Sieger aus dem Training, auch ich bekomme dadurch immer mehr Selbstvertrauen und Sicherheit zu meinem Partner.

Das Wichtigste ist Vertrauen zu seinem Partner zu haben und zwar beidseitig.

Stellen Sie dem Hund keine Fallen, verführen Sie ihn nicht zu fehlerhaftem Verhalten, um es anschließend korrigieren zu können. Sonst machen Sie den Hund zum Verlierer, was auf Dauer zu Unsicherheit führt. Und gerade in Stresssituationen, wie z.B. Prüfungen, bricht das fehlerhafte Verhalten dann immer wieder durch. Je weniger Fehler der Hund machen kann, desto erfolgreicher ist in der Regel das Training.

Bedenken Sie:
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Geben Sie Ihrem Hund die Zeit, die er benötigt, um das Geforderte zu verstehen, damit er die gestellten Aufgaben auch dann korrekt ausüben kann.

Steigern Sie Ablenkungen und den Schwierigkeitsgrad der Übungen immer nur so, dass Ihr Hund sie noch schaffen kann. Nach und nach können Sie die Lernhilfen dann abbauen, wobei das Verhalten des Hundes den Beginn und die Geschwindigkeit des Handelns bestimmt. Haben Sie Geduld, bauen Sie die Hilfen nicht zu früh ab und frischen Sie das Training auch später immer wieder auf. Wenn sich die Kontrolle über das Verhalten des Hundes wieder verschlechtert, werden die Lernhilfen einfach erneut deutlicher oder häufiger eingesetzt, um dann wieder reduziert zu werden. Würde man auf das „Fehlverhalten" des Hundes stattdessen mit Gewalt reagieren, wäre nicht ein folgsamerer Hund das Ergebnis, sondern einer, der seinen Trainingspartner immer stärker fürchtet und in das Meideverhalten fällt.

Es kann allerdings auch vorkommen, dass man sich als Hundeführer wirklich durchsetzen muss, unter Umständen auch mit einem leichten Leinenruck. Doch es ist immer besser, Autorität auch unabhängig von der Leine zu vermitteln. Am besten ist allerdings immer eine Korrektur, die ohne Körperkontakt auskommt, also nur mit Autorität, Körpersprache und Stimme, wobei natürlich kein Gebrüll gemeint ist.

Ohne konsequente Erziehung ist erfolgreicher Hundesport nicht möglich!

In der Erziehung ist ein physisches Durchsetzen des Hundeführers manchmal unumgänglich, auch wenn man es denkbar ungern tut. Aber es ist einfach ein Unterschied, ob man z.B. in der Erziehung ausnahmsweise mal einen Leinenruck einsetzt, um ein Tabu zu setzen oder ob man ständig am Hund herumreißt, nur damit er in der Leinenführigkeit besser läuft. Zur Durchsetzung der Hörzeichen sollte ein sparsam eingesetzter kurzer, aber ausreichend intensiver Leinenruck (Leine nur mit zwei Fingern führen) genügen. Dabei soll der Leinenruck unsere Autorität nicht ersetzen und den Hund unterordnen, sondern er soll lediglich auf unsere Autorität verweisen. Er soll den Belgier aufmerksam machen, damit dieser sich wieder stärker auf seinen Hundeführer und die gemeinsame Aufgabe konzentriert. Die Leine kann den Hund also lehren, sich wunschgemäß zu verhalten. Im Idealfall sollte sie aber nicht nur als Zwangsmittel, sondern vor allem als Brücke der Kommunikation, als positive Verstärkung der Bindung zwischen Mensch und Hund fungieren. Einem Belgier, der sich ausschließlich deshalb wunschgemäß verhält, weil ihm wegen der Leine gar nichts anderes übrig bleibt, fehlt das entscheidende, nämlich der unsichtbare Zügel zum Partner. Außerdem muss man bedenken, dass Einwirkungen mittels der Leine immer mit dem Hundeführer verknüpft werden - und zwar negativ. Wird ein Hund hauptsächlich über den Genickruck ausgebildet, lernt er nur, dass alles andere schöner ist, als seinen Partner „am Hals zu haben“. Deshalb einen Leinenruck nur gebrauchen wenn er unbedingt benötigt wird, da er immer auch einen Vertrauensbruch zum Partner darstellt. Ich arbeite im Training mit Aragon in der Unterordnung und im Schutzdienst immer ohne Leine, weil er absolut im Gehorsam steht und ich meinem Hund in jeder Situation blind vertrauen kann. Aragon wurde von mir von Anfang an mit speziellen Aufmerksamkeitskommandos aufgebaut und ausgebildet, so dass ich damit jederzeit, auf eine Leine verzichten kann.

Härtere Erziehungsmethoden führen beim Hund zu Stress, der das Lernen sehr erschwert. Aus Angst, Fehler zu machen, wird der Hund gehemmt, passiv und lustlos; letztendlich resigniert er und neigt zur „Drückebergerei". Er verliert das Vertrauen in seinen Partner, reagiert zunehmend unterwürfig und absolviert die Übungen nur noch widerwillig und nicht mehr in der nötigen Unbefangenheit. Irgendwann ist der Hund dem psychischen Druck dann nicht mehr gewachsen. Das äußert sich dann in Leistungsverweigerung und Problemverhalten. Menschen gegenüber sind solche Hunde meist ängstlich unterwürfig und im schlimmsten Falle aggressiv. Artgenossen gegenüber sind sie meist aggressiv. Der Druck braucht eben ein Ventil und manchmal kann dies schlimme Folgen haben.

Miteinander statt gegeneinander!

Werden die Unterordnungsübungen dagegen maßvoll durchgesetzt, unterstreicht man den höheren Status des Führers. Dabei haben Sie immer die Wahl, wie Sie sich Ihrem Belgier mitteilen wollen. Sie können sich drohend und feindlich verhalten oder freundlich sein. Sie sollten aber bedenken, dass der Mensch die Leitfigur des Hundes ist, deren Verhaltensweisen er nacheifert. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Ein guter Hundeführer hat aggressive Umgangsformen nicht nötig; sein Hund folgt ihm, weil er ihm vertraut und sich davon einen Vorteil verspricht. Der Belgier entwickelt dann eine positive Grundeinstellung zum Gehorchen und zu seinem Partner, die gerade auch in schwierigen Situationen standhält. Der Hund kennt keine Pflichtgefühle, er kann uns daher auch nicht „im Stich lassen". Hunde, die wortwörtlich alles verstehen, gut und böse unterscheiden können und komplizierte Probleme durchschauen, gibt es nur im Wunschdenken. Der treue, unbestechliche Hund, der sich für seinen Partner aufopfert, ist eine schöne Vorstellung - mehr aber nicht. Hunde stehen jenseits von Gut und Böse. Sie leben triebhaft und gegenwartsbezogen, kennen nur angenehme oder unangenehme Erlebnisse. Und da sie keine Masochisten sind, tun und wiederholen sie eben einfach das, was sich für sie lohnt und lassen das, was keinen Erfolg bringt. Sie sind auf ihren Vorteil aus und nehmen sich, was sie kriegen können - ganz ohne böse Absicht.

Aragon ist eben ein Egoist – aber der liebenswerteste Egoist, den ich kenne.

Ein Belgier, der immer neue Aufgaben gestellt bekommt, lernt immer neue Anforderungen zu bewältigen und ist ein angenehmer, liebenswerter Begleiter, der mit sich und der Welt in Einklang ist. Er lernt körperliche und geistige Anforderungen zu bestehen und sich auf seinen Partner zu verlassen, der ihn sicher durch die Bewältigung der Aufgaben und des Alltags führt. Die gemeinsame Arbeit stärkt die Zusammengehörigkeit und den Gehorsam. Eine Bestätigung, die auch für den Hund sehr befriedigend ist. Wurde der Hund mit positiver Motivation ausgebildet, so kooperiert er freiwillig - aus reiner Freude und aus Spaß an der Sache. Und so wird für mich die „Arbeit" mit Aragon zum reinsten Vergnügen.



Ein starkes Team

Aragon mit Herrchen

 

 

 

 

 

Ich wünsche Ihnen mit ihrem Partner Hund genauso viel Freude, Spaß und Erfüllung wie ich es mit Aragon jedem Tag erleben darf.